Arbeitszeitmodelle und -gestaltung

Die flexiblen Modelle im Überblick

Sie möchten flexible Arbeitszeitmodelle einführen und wissen noch nicht welche in Ihrem Fall geeignet sind? Wir zeigen Ihnen die gängigsten Modelle in alphabetischer Reihenfolge und gehen auf die Vor- und Nachteile ein.

Beachten Sie: Alle mit * gekennzeichneten Modelle setzen ein Arbeitszeitkonto voraus, welches am einfachsten durch eine Software für Zeiterfassung generiert werden kann.

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Altersteilzeit*

Für den gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand gibt es die Altersteilzeit. Mit diesem Arbeitszeitmodell können Mitarbeiter ihre Arbeitszeit vor ihrem Ruhestand reduzieren, um entweder weniger Stunden pro Woche zu arbeiten oder früher in den Ruhestand zu gehen.

Bereitschaftsdienst / Rufbereitschaft

Es gibt einige Positionen, die nicht dauerhaft mit einer Anwesenheit besetzt sein müssen. Oft müssen Mitarbeiter nur sporadisch bei Arbeitsanfall erscheinen, so beispielsweise Feuerwehrmänner, Ärzte, Schlosser und Techniker. Für diese Fälle bieten sich die Arbeitszeitmodelle Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst an. Arbeitnehmer müssen nach diesen theoretisch bereit sein, sofort zu arbeiten. Der Unterschied zwischen diesen beiden Modellen liegt in der Anwesenheitspflicht. Die Rufbereitschaft setzt zusätzlich eine Anwesenheit an einem bestimmten Ort voraus.

Funktionszeit

Die Regelung der Arbeitszeiten kann auch funktionsorientiert erfolgen. Das bedeutet, dass keine Kernarbeitszeit vorgeschrieben wird, wenn die Mitarbeiter in einer Abteilung sich gegenseitig vertreten können und damit die Abteilung funktionsfähig halten. Wenn das gegeben ist, kann sich die Arbeitsgruppe selbst ihren Urlaub und die Arbeitszeit einteilen

Gleitzeit*

Das bekannteste und einfachste Arbeitszeitmodell ist wohl die Gleitzeit. Alle Mitarbeiter müssen hierbei während einer Kernarbeitszeit vor Ort sein. So können sie selbst über Arbeitsbeginn und -ende entscheiden und auf diese Weise bei Bedarf Überstunden auf- oder abbauen.

Home Office*

Ein diskussionswürdiges Modell ist das Arbeiten im Home Office. Hier entfällt die Anwesenheitspflicht und der Mitarbeiter arbeitet von unterwegs oder von zu Hause aus. Sehr beliebt ist dieses Modell bei familiär eingespannten Mitarbeitern, oder jenen mit pflegebedürftigen Personen. Wenngleich viele zunächst die Vorteile sehen, so zeigen neue Studien auch erhebliche Nachteile auf, die nicht zu unterschätzen sind.

Jahresarbeitszeit*

Es gibt Branchen mit saisonalen Schwankungen, für die ein Jahresarbeitszeitkonto geeignet ist. So können die Mitarbeiter den unterschiedlichen Arbeitsanfall während des Jahres ausgleichen und nach Auftragslage arbeiten. Sie erhalten für alle Monate den gleichen Lohn.

Job-Sharing*

Etwas aufwendiger zu organisieren, aber auch erwähnenswert ist das Job-Sharing. Wie der Name schon sagt, teilen sich hier mehrere Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz und lösen sich ab.

Kurzarbeit

Um Kündigungen bei einer schwachen Auftragslage zu vermeiden, unterstützt die Bundesagentur für Arbeit Unternehmen, in dem sie den Mitarbeitern ein Kurzarbeitergeld auszahlt. Für die schwachen Zeiten wird die Arbeitszeit heruntergesetzt und der Mitarbeiter kann während dieser Zeit zum Beispiel an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen.

Mehrarbeit

Neben den klassischen Überstunden, die ein Mitarbeiter leisten kann, gibt es noch die Mehrarbeit. Diese Arbeitsstunden übersteigen die gesetzlich, tariflich oder vertraglich geregelte Arbeitszeit.

Nacht- und Schichtarbeit

Wie die Mehrarbeit, geht auch die Nacht- und Schichtarbeit über die gesetzlich, tariflich oder vertraglich geregelte Arbeitszeit hinaus. In vielen Branchen sind diese Modelle notwendig, damit der Betrieb funktioniert und Arbeitsprozesse nicht unterbrochen werden. Wenn mindestens zwei Mitarbeiter die gleiche Aufgabe am gleichen Arbeitsplatz übernehmen, handelt es sich um die Schichtarbeit. Es gibt auch hier viele Schichtmodelle, die sich anhand der Dauer und des Wechsels unterscheiden, wie zum Beispiel das Zwei-Schicht-System und die vollkontinuierliche Schichtarbeit.

Sabbatical*

Mit Hilfe der Arbeitszeitkonten können Zeitstunden für ein Sabbatical angesammelt werden. Das Sabbatical stellt eine befristete Auszeit für eine Dauer von 3-12 Monate dar. Es werden entweder mit einem Lebensarbeitszeitkonto angesammelte Überstunden abgegolten und das Gehalt/ der Lohn weiterhin bezahlt, oder ein unbezahlter Urlaub angetreten.

Teilzeit

Eine betrieblich vereinbarte Regelarbeitszeit für eine Stelle wird üblicherweise auf 10-20 Stunden wöchentlich reduziert (Arbeitspensum z.B. 80, 75, 50, 30%). Es gibt wieder verschiedene Modelle dafür. Die könnten so aussehen:

  • Klassische Teilzeit: 3 x 5 Stunden pro Woche
  • Variable Teilzeit: 2 x 4 Stunden und 1x 7 Stunden pro Woche
  • Saisonale Teilzeit
  • Ähnlich einem Vollzeitmodell: 2 x 8 Stunden pro Woche
  • Mehr als 20 Stunden pro Woche, wenn die Überstunden zu einem späteren Zeitpunkt abgegolten werden sollen (Jobsharing, Wahlarbeitszeit, Jahres- und Lebensarbeitszeit, Altersteilzeit)

Vertrauensarbeitszeit

Ein sehr modernes und immer beliebter werdendes Arbeitszeitmodell ist die Vertrauensarbeitszeit. Es herrschen keine Zeitkonten mehr und da keine Zeiterfassung erfolgt, finden keine Kontrollen mehr statt. So schön es klingt, so ist das Modell mit Vorsicht zu genießen. Denn wenn nichts aufgeschrieben wird, werden auch keine Überstunden notiert. So können diese ebenfalls nicht abgegolten werden.

9-to-5

Ein starres Arbeitszeitmodell zum Vergleich: Das Auslaufmodell aus der Vergangenheit mit festen Arbeitszeiten und einer Anwesenheitspflicht.